Bericht von den 16. DBM in München (08. /09.06.2024)
07.06.24 (Anreise): Am Freitag Nachmittag fuhren David Wirjosoemarto, Helge Grothaus, Mike Goltermann und Stephan Förster ab Südkreuz mit dem ICE voll fröhlicher Erwartung nach München. Gut versorgt mit Berliner Hopfenschorle und Davids leckeren selbstgebackenen Kuchen überstanden wir auch die etwas längere (5h) als ursprünglich geplante Reise. Kurz vor 22:00 Uhr checkten wir im Hotel ein, das verkehrsgünstig zwischen Stadtzentrum und dem eigentlichen Spielort Neuried, der südöstlich vor den Toren der bayerischen Landeshauptstadt gelegen war. Da in fußläufiger Entfernung des Hotels ein Biergarten lag, konnten wir noch landestypische Spezialitäten (oa, zwoa Maß Bier und a Brezn) ausprobieren.
08.06.24 (Einzelturnier): Da vor der Akkreditierung und dem Spielbeginn gegen Mittag noch etwas Zeit war, nutzten wir am Sonnabend die Gelegenheit für einen kurzen Shoppingtermin bei Mikes Hutmacher der Wahl in der Fußgängerzone der Münchner Innenstadt. Nun mehr neu und wohl behütet ging es zum Austragungsort des Turniers mit U-Bahn und per pedes. Der muntere Spaziergang bei bestem Sonnenschein diente somit gleichsam als Auflockerungsübung und kleines Aufwärmtraining.
David und Stephan starteten als Ü40-er in der Altersklasse 2. Da nur fünf Spieler in dieser Klasse antraten, kam es gleich im ersten Spiel der beiden zum vereinsinternen Duell. David konnte sich mit einem relativ knappen 3:1 behaupten, Stephan bewies aber hier erneut, wie spielstark er mittlerweile geworden ist. Er konnte neben dem Satzgewinn auch zwei weitere Sätze eng halten. Da er schließlich noch ein Spiel in der Gruppe gewinnen konnte, ging er mit einer Einzelbilanz von 1:3 aus dem Turnier. David gewann gegen denselben Gegner und belegte mit 2:2 Spielen den verdienten Bronzeplatz in diesem Vergleich Jeder gegen Jeden. Die Freude bei der anschließenden Medaillenvergabe war entsprechend groß.
Die AK3 war mit 14 teilnehmenden Spielern aus ganz Deutschland (neben den vielen Münchner Vertretern u.a. auch welche aus Köln, Lübeck) deutlich zahlreicher besetzt, so dass zwei 7er-Gruppen gebildet wurden. Somit hätte ein vierter Platz für das Erreichen des Viertelfinales gereicht. Die Ü50er Mike und Helge hatten damit das etwas anstrengende Vergnügen von 6 Gruppenspielen, was in der mittlerweile sehr schwülen Halle ganz schön kräftezehrend war. Beide hatten ziemlich starke Gegenspieler, die zumeist in höheren Klassen in ihren Heimatverbänden spielen. Ein Vergleich mittels TTR / LivePZ Zahl ist hier leider schwer möglich, weil z.B. im Münchner Betriebssportverband ein anderes Leistungsklassensystem benutzt wird.
Sowohl Mike als auch Helge schlossen das Turnier mit einer Bilanz von 1:5 ab, wobei Helge (im Gegensatz zu Mike, der sein letztes Spiel locker gewinnen konnte) im letzten Match einen 0:2 Satzrückstand gegen einen älteren Anti-Spieler noch in ein 3:2 drehen konnte. Somit hatten alle vier Teilnehmer der SG BA Tempelhof wenigstens ein Einzel gewonnen.
Am Abend ging es dann erneut in den Biergarten um die Ecke beim Hotel, diesmal war aber die warme Küche noch geöffnet und wir konnten die vom freundlichen Kellner empfohlenen Leckereien (Zwiebelrostbraten und Wiener Schnitzel) verputzen.
09.06.24 (Doppelturnier und kleine München Tour)
Am zweiten Tag des Turniers starteten die Doppelwettbewerbe. Diesmal ging es schon kurz nach 9 Uhr los, so dass wir ein frühes Frühstück einnehmen mussten, um rechtzeitig am Spielort einzutreffen. In den Doppeln wurden die Altersklassen 2-4 in einer Kategorie zusammen gefasst. Dadurch starteten wir alle in der selben Altersklasse. Es wurde in zwei Vierergruppen gespielt. Das System sah vor, dass alle teilnehmenden ins Viertelfinale kamen. Entsprechend der Platzierung spielten Platz 1 gegen Platz 4 und Platz 2 gegen Platz 3.
Da die Kombination Goltermann/Grothaus nur ein Spiel verloren hatte, wurde sie Zweite in ihrer Gruppe. David und Stephan wurden Dritte und so kam es zum zweiten direkten Aufeinandertreffen der SG BA Tempelhof bei diesem Turnier. In einem spannenden und knappen 5-Satz-Duell konnten sich am Ende die etwas erfahreneren und eingespielten Mike und Helge gegen die aufstrebenden "jungen Hüpfer" David und Stephan durchsetzen. Damit war klar, dass sie das Halbfinale erreicht hatten und auch die Bronzemedaillen sicher hatten.
Interessanterweise haben sich alle Doppel der Gruppe, in der auch Mike und Helge gestartet waren, für das Halbfinale qualifiziert. Es kam somit zum Revanchespiel zwischen Platz 2 und 3 aus der Gruppenrunde. Im Hinspiel konnten das gegnerische Doppel noch klar mit 3:1 besiegt werden, im Kampf um den Einzug ins Finale waren dann schon die Nerven und die körperliche Verfassung nicht mehr so gut und die anderen beiden Spieler hatten sich gut aufeinander eingestellt und wollten den Sieg vielleicht auch etwas mehr. Sie spielten beide mit Noppenbelägen und einer von ihnen war genau wie Mike ein Linkshänder. Mike/Helge schafften zwar den entscheidenden fünften Satz zu erzwingen, den sie aber nicht mehr gewinnen konnten und somit waren die Veranstalter vom bayrischen Verband (u.a. der Vorsitzende Ewald „der Sieg war nie gefährdet“ - Almer ) ins Finale gekommen und konnte nun die Silbermedaillen feiern. Die klaren Sieger des Wettbewerbs wurde die Spontankombination aus Köln und Lübeck. Und somit war auch hier ein Veranstalter siegreich, nämlich der Lübecker Spieler als Veranstalter der Mannschaftsmeisterschaft im Oktober.
Nach nun zwei sehr intensiven und erlebnisreichen Tagen mit insgesamt bis zu elf Spielen (Mike & Helge) konnten wir nun sehr erschöpft und nach erfolgter Medaillenübergabe den Rückweg in unser Quartier antreten.
Wir ließen nach der nötigen kleinen Ruhepause den Abend in der Fußgängerzone Münchens ausklingen. Hier fand gerade das 866. Stadtjubiläum mit verschiedenen Bühnen, Musikdarbietungen und den üblichen Buden statt. Zunächst stand uns aber der Sinn nach einer kräftigen Mahlzeit. Hier kamen uns wieder Mikes Erfahrungen und Tipps zu Gute. So landeten wir schließlich im urigen und riesigen Ratskeller des schönen Münchner Rathauses. Hier gab es nun mit Spätzle, Schweinebraten oder Haxen deftige und stärkende lokale Kost. Anschließend wollten wir noch ins Hofbräuhaus schauen, das David noch nicht kannte. Hier war es aber so touristisch überladen, so dass wir uns entschlossen, gegenüber den Irish Pub aufzusuchen. Und so kam es quasi noch zu einem kleinen Irish-bayrisch Festival bei Guinness und Tennisübertragung vom Finale in Paris. Wir machten uns wieder langsam auf dem Weg in unser Hotel, so dass wir alle uns erholen konnten für die anstrengende Rückreise am nächsten Tag. Für Helge reichte es noch zu einem kurzen Abstecher in die Stadtbibliothek München, womit auch der Kultur - und Bildungsauftrag der Reise erfüllt worden ist.
10.06.24 (Rückfahrt und Abschied)
Früh morgens, nach einem kurzen, netten Gespräch beim Frühstück mit der FVTT-Vorsitzenden Gabriele Wrede, die im selben Hotel untergebracht war, ging es für uns mit Bus und S-Bahn zum Hauptbahnhof, wo sich unsere Wege trennten. Stephan fuhr weiter Richtung Karlsruhe, von wo aus er sich zum Wanderurlaub in die Pyrenäen aufmachte. Für uns übrigen drei ging es wieder Richtung Hauptstadt. Nach anfänglichen Problemen mit der Sitzplatzreservierung ging es im vollen ICE via Nürnberg, Würzburg, Erfurt und Halle/S. zurück und wir trafen nach über sechsstündiger Fahrt müde, aber gutgelaunt und wohlbehalten wieder am Bahnhof Südkreuz ein.
Fazit und Ausblick: ein Erlebnis, das wir nicht missen wollen und was uns Vieren sehr viel Spaß bereitet hat. Auch sportlich war es durch das Erreichen von zwei Medaillenplätzen ein schöner Erfolg. Etwas schade war es, dass wir uns gegenseitig aus dem Turnier nehmen mussten, sonst wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen. Neben diesen positiven sportlichen Ergebnissen gab es aber auch ganz tolle Begegnungen und Unterhaltungen mit anderen, in großer Mehrzahl freundlichen Betriebs-TT-Sportbegeisterten. Sehr schön war auch das Kennenlernen und die Gespräche mit der Ur-Berlinerin Gabriele Wrede, die sehr froh war, dass auch ein paar von „ihren“ FVTT-lern den weiten Weg nicht gescheut haben (neben der SG BA Tempelhof war lediglich Alexander Donth von der BA Zehlendorf vertreten, der allerdings als Vereinsspieler nur in der Einzelkonkurrenz angetreten war). Natürlich lud sie uns zur Teilnahme an der 1. Mannschaftsmeisterschaft in Lübeck ein.
Wir bedanken uns bei Gerd Paulke für die Organisation der Anmeldeformalitäten und beim Vorstand der Sportgruppe für die Übernahme der Teilnahmegebühren. Dank gebührt vor allem auch unserem Sportfreund Thomas Voll, der uns lebhaft von seinen vergangenen Fahrten bei den bisherigen DBM berichtet hatte und uns so zur Erstteilnahme motivieren konnte. Einer Wiederholung steht bestimmt nichts im Wege, vielleicht ja schon zur 1. Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Oktober in Lübeck? Oder wie wäre es denn mal mit einem internationalen Vergleich? Die Betriebs-WM findet nächstes Jahr auf Mallorca statt? Wer ist dabei?
Helge Grothaus
Teilnehmer und Verfasser des vorstehenden Berichts